Musterbestände zum Waldumbau
Musterbestand Stadtwald Buchloe
Musterbestände im Stadtwald Buchloe Distrikt „Oberlohe“ – Jungbestand mit einer Vielzahl an verschiedenen Mischbaumarten
Baumarten wie Fichte, Kiefer und auch Buche, die heute den Hauptteil unserer Wälder ausmachen, kommen besonders im Reinbestand zunehmend an ihre ökologischen Grenzen. Daher ist es wichtig, die Waldbestände möglichst frühzeitig an die sich ändernden Klimabedingungen anzupassen.
Allgemeine Hinweise für Ihren Besuch
Das Betreten der Musterwaldbestände erfolgt auf eigene Gefahr.
Es erfolgen keine Sicherungsmaßnahmen gegenüber typischen Waldgefahren, die sich aus der Natur oder der ordnungsgemäßen Bewirtschaftung ergeben.
Vermeiden Sie es, die Bestände während und nach Stürmen oder anderen markanten Wetterlagen zu betreten, da dann eine große Gefahr durch herabfallende Äste oder Baumteile besteht.
Bitte achten Sie auch auf festes Schuhwerk, da es sich um unwegsames Gelände handeln kann und hinterlassen Sie den Wald so, wie Sie sich auch Ihren eigenen Wald wünschen (Müll bitte mitnehmen).
Ausgangslage
Der Stadtwalddistrikt „Oberlohe“ liegt nur knapp 2 Kilometer südöstlich von Buchloe und ist für Erholungssuchende aus dem Großraum Buchloe innerhalb weniger Minuten zu erreichen. Aufgrund des attraktiven Waldbildes mit einer Vielzahl an Mischbaumarten und der guten Erschließung wird der Waldort stark von Erholungs- und Freizeitverkehr genutzt.
Mit den großen Orkanen „Vivian und Wibke“ in den 90er Jahren, wurde im Stadtwald Buchloe bereits begonnen Fichtenreinbestände in klimatolerante Mischwälder umzubauen. Der Distrikt „Oberlohe“ zeigt dabei auf kompakter Fläche das Ergebnis aus 30 Jahren Waldumbau. Neben Fichte, Tanne, Buche, Erle und Lärche kommen auch größere Anteile an Eiche vor was eine Seltenheit in den Allgäuer Wäldern darstellt.
Motivation und Zielsetzung des Waldbesitzers
In den Jungbeständen sind die Bäume dicht zusammengewachsen. Die Kronen der Bäume bedrängen sich und engen sich gegenseitig ein. Dabei entwickeln sich die einzelnen Baumarten unterschiedlich. Vor allem die Konkurrenzkraft entscheidet, welche Baumart im Vorteil ist. Konkurrenzschwache Arten wie Eiche, Kirsche und Lärche werden von konkurrenzstärkeren Arten wie Fichte, Ahorn und Buche überwachsen und verdrängt. Um die Baumartenvielfalt zu erhalten, kann es daher notwendig sein, benachteiligte Baumarten zu fördern, indem man bedrängende Bäume im Umfeld der Krone entfernt.
Maßnahme
Anhand der Kriterien Vitalität, Stabilität, Qualität und Klimatoleranz werden sogenannte „Kandidaten“ ausgewählt. „Kandidaten“ nennt man auch „Zukunftsbäume“ und sollen in vielen Jahrzehnten den Endbestand bilden. Dazu werden im Nadelholz alle acht bis zehn Meter und im Laubholz alle zehn bis zwölf Meter entsprechende Bäume markiert und durch die Entnahme von ein bis drei bedrängenden Bäumen gefördert. Der typische Bedränger hat direkten Kronenkontakt zum „Zukunftsbaum“ und ist ähnlich hoch und vital wie dieser selbst.
Ziel ist es, den Jungbestand ausreichend zu stabilisieren, ohne zu stark einzugreifen. Mit dem forstlichen Grundsatz für Jungbestände: „Früh und mäßig, dafür in kurzen Intervallen“ erzielt man die besten Erfolge!
Der Weg bis zum heutigen Erscheinungsbild
- Ab 1991: Wiederaufforstung von Schadflächen, die über die Orkae Vivian und Wiebke (1990) entstanden waren.
- 2005: Erste Pflegeeingriffe mit dem Ziel der Entnahme von einzelnen, qualitativ sehr schlechten Bäumen.
- 2010: Anlage von Rückegassen.
- 2021: Jungbestandspflege mit Brennholzselbstwerbern.
Zukünftige Maßnahmen
In etwa 3 bis 5 Jahren nächster Pflegeeingriff zur Kronenerweiterung.
Lageplan und Anfahrtsbeschreibung
In Buchloe auf Münchener Straße nach Süden fahren, die nächste Abzweigung nach links auf Waaler Straße folgen. Dieser Hauptstraße etwa 2 km in Richtung Hausen folgen, dann findet sich auf der rechten Seite ein Wanderparkplatz. Der Waldbestand befindet sich etwa 200 Meter in südlicher Richtung. Eine gute Orientierung bietet der Rettungstreffpunkt OAL-2170.