Wildlebensraumberatung am AELF Kaufbeuren

Feldhase

© M. Schäf

Die Wildlebensraumberatung an unserem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unterstützt das Ziel, typische Strukturen, Tier- und Pflanzenarten in der offenen Kulturlandschaft und in den Übergängen zum Siedlungsbereich zu erhalten und zu verbessern.

Sie ist Ansprechpartner und Berater für Landwirte konventionell und ökologisch wirtschaftender Betriebe, Jäger und Jagdgenossen, Imker, Verbände, Kommunen, Bürger sowie weitere interessierte Akteure. Sie unterstützt diese bei der Gestaltung und Umsetzung von geeigneten Maßnahmen.

Persönlicher Wille und praxisbezogene Beratung wichtig
Entscheidend für den Erfolg der Maßnahmen sind der persönliche Wille aller Beteiligten und eine praxisbezogene Beratung. Durch gemeinsames Handeln von Landwirten und weiteren lokalen Akteuren lassen sich wertvolle Lebensräume entwickeln.

Bayerisches Kulturlandschaftsprogramm
Ob Blühflächen am Waldrand oder in der Feldflur, Hecken, artenreiches Grünland, Streuobst, Zwischenfruchtanbau in der kargen Jahreszeit - eine Fülle an Maßnahmen fördert die Biodiversität in Bayern. Das Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) bietet finanzielle Unterstützung zur Umsetzung gezielter Maßnahmen.

Projekte und Veranstaltungen

Ein Acker nur für Insekten

Es tut sich viel in Sachen Artenvielfalt auf Feldern und Fluren. Nicht erst seit dem Volksbegehren "Rettet die Bienen" ist die Förderung der Biodiversität ein Ziel bayerischer Agrarpolitik. Mit dem Volksbegehren wurde die Wildlebensraumberatung an den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) ausgeweitet und gestärkt. Seit Anfang 2021 hat jedes AELF eine Ansprechperson für die Landwirtinnen und Landwirte, die in ihren Betrieben Lebensräume für Arten in der offenen Kulturlandschaft verbessern und neu schaffen möchten. "Ich freue mich, dass wir mit Franziska Mitzdorf eine engagierte Beraterin haben, die alle interessierten Akteure in Sachen Biodiversität unterstützt“, so Dr. Paul Dosch, Leiter des AELF Kaufbeuren.
Es summt und brummt
Im Frühjahr 2022 hat Landwirt Anton Brem eine spezielle Saatgutmischung mit 20 Kräuterarten ausgesät. Im Sommer hat sich der Acker zu einem bunten Blütenmeer entwickelt, das verschiedene Bestäuber rege besuchen. Der Landwirt selbst wird im Herbst keine Ernte von seinem Acker einfahren. Dafür ernten den Sommer hinweg Insekten den Nektar und Niederwild findet Deckung.
Maßnahmen vernetzen
"Besonders gezielt angelegte Blühflächen entlang von Waldrändern oder angrenzend an artenreiches Grünland verbinden Lebensräume und schaffen den besten Effekt für die Artenvielfalt", bekräftigt Franziska Mitzdorf vom AELF Kaufbeuren. Im Rahmen einer Wildlebensraumberatung wird je nach Standort überlegt, ob zum Beispiel ein Lerchenfenster im Acker oder die Aussaat einer Blühmischung die heimische Tierwelt bestmöglichst fördert. Franziska Mitzdorf erklärt die Motivation, die dahintersteht: "Wenn einzelne Maßnahmen in der Landschaft gezielt miteinander vernetzt werden, wird die Wirkung der Einzelmaßnahme zusätzlich verstärkt. Die Wirkung ist dann größer als die Summe der einzelnen Maßnahmen."

Kurzfilm

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